Thermotransferdrucker im Vergleich zum Laserdrucker


Thermotransfer vs. Laserdrucker
Labelfox-Druckervergleich

Bei der Wahl des richtigen Etikettendruckers steht der Einkäufer schon bei der Frage des geeigneten Druckverfahrens vor einer schwierigen Entscheidung.

Gerade beim Druck großformatiger Etiketten wird hier oftmals der Laserdrucker als der „kostengünstige Weg“ in Betracht gezogen. Doch wie schneidet das Druckverfahren in punkto Kosteneffizienz, Druckergebnis und Qualitätsanspruch im Vergleich mit einem Thermotransferdrucker wirklich ab? Labelfox hat dies getestet.

Die Druckverfahren im Überblick

Laserdruck
Beim Laserdrucker wird eine mit einem Photoleiter beschichtete Bildtrommel oder ein Endlosband zunächst elektrostatisch negativ aufgeladen. Durch gezielte Belichtung wird diese Ladung anschließend punktgenau an den zu bedruckenden Stellen wieder neutralisiert. Da die Druckfarbe in der Tonerkartusche ebenfalls negativ aufgeladen ist, haftet sie nur an den neutralisierten, nicht negativ geladenen Stellen der Bildtrommel. Diese überträgt nun die Farbe auf das Etikettenmaterial. Anschließend wird die Farbe in der Fixiereinheit mittels Hitze- und Druckeinwirkung auf dem Etikettenmaterial fixiert.

Druckverfahren eines Laserdruckers
Druckverfahren eines Laserdruckers

Die so genannte Kaltfixierung ist eine spezielle Fixierform und stellt ein besonders materialschonendes Verfahren dar, bei dem sich die Druckfarbe ohne direkte Hitze- und Druckeinwirkung wischfest mit dem Untergrund verbindet. Da sich der Laserdrucker mit Kaltfixierung besonders gut für unterschiedlichste und auch hitzeempfindliche Materialien eignet, ziehen wir dieses Modell zum Vergleich mit dem Thermotransferdrucker heran.

Thermotransferdruck

Diesem Druckverfahren liegt das Prinzip der punktuellen Hitzeeinwirkung mittels so genannter Dots zu Grunde. Dots sind spezielle Heizelemente, deren Größe und Anzahl gleichzeitig auch die Druckauflösung bestimmen.

Druckverfahren eines Thermotransferdruckers
Druckverfahren eines Thermotransferdruckers

Während das Farbband und das Etikettenmaterial unter dem Thermodruckkopf hindurch geführt werden, schmelzen die Heizelemente die Farbschicht aus dem Farbband heraus und übertragen die ausgeschmolzene Farbe direkt auf die Etikettenoberfläche.

Die Gegenüberstellung beider Drucker

Kosteneffizienz

  • Anschaffung

Auf den ersten Blick scheint ein Laserdrucker im Preisvergleich die erschwinglichere Alternative zu einem Thermotransferdrucker zu sein. Und tatsächlich: Bei der Anschaffung eines Modells im gleichen Format schneidet der Laserdrucker eindeutig günstiger ab. Doch schnell zeigt sich, für die professionelle und kostenorientierte Produktion großer Etikettenmengen ist er maschinell nicht ausreichend ausgelegt. So entspricht beispielsweise ein Thermotransferdrucker, der in der Lage ist, auf Format DIN A4 mit einer Geschwindigkeit von bis zu 250 mm/Sek. zu drucken, in etwa einem Laserdrucker, der mit ca. 60 Seiten/Sek. zu Werke geht. Der Kostenpunkt für ein solches Modell liegt dabei allerdings bei dem Vierfachen des Thermotransferdruckers!

  • Farbverbrauch

Auch der Farbverbrauch leistet einen wesentlichen Beitrag zur Kosteneffizienz eines Druckers. Thermotransferdrucker transportieren das Farbband stets kontinuierlich und parallel zum Etikettenmaterial. Da Laserdrucker dagegen nur an den Stellen Farbe auftragen, an denen auch gedruckt werden soll, scheinen sie hier im Vorteil zu sein. Weit gefehlt! Auch hier schneidet der Thermotransferdrucker für den professionellen Etikettendruck abermals kostengünstiger ab. Der Grund: Die allgemeine Kostenrechnung des Laserdrucker-Tonerverbrauchs basiert auf einer Schwärzung von 3 % – 5 %. In der Praxis wird allerdings schon für ein Standard-Frachtetikett mit Strichcode, Text, Linien und Grafik eine Schwärzung von 20 % benötigt – für aufwendig gestaltete Etiketten kann eine Schwärzung von über 70 % nötig sein! Ein Thermotransferdrucker ist demnach schon ab einer Schwärzung von 15 % die günstigere Druckvariante.

Thermotransferdrucker und Laserdrucker im Kostenvergleich
Thermotransferdrucker und Laserdrucker im Kostenvergleich

Auflösung
Lassen wir Zahlen sprechen, so hat ein Laserdrucker mit 1200 dpi natürlich eine deutlich höhere Auflösung, als ein handelsüblicher Thermotransferdrucker. Thermotransferdrucker erreichen heute in etwa eine Auflösung von bis zu 600 dpi. Doch ausschlaggebend für die Qualität des Druckergebnisses sind diese Werte nicht! Viel mehr beeinflussen die unterschiedlichen Druckverfahren und deren Eigenschaften das tatsächliche Druckergebnis. So kann ein Thermotransferdrucker mit einer Auflösung von 200 dpi ein deutlich schärferes Druckbild hervorbringen, als z.B. ein Laserdrucker mit 300 dpi. Neben der Materialkomposition beim Thermotransferdrucker, leisten auch Größe, Anzahl und Positionsgenauigkeit der Dots einen erheblichen Beitrag zum Druckergebnis.

Labelfox-Fazit

Wer beim Druckerkauf die Qual der Wahl hat, sollte seine Entscheidung stets von der voraussichtlichen Beanspruchung des Etikettendruckers und dem Verwendungszweck der zu bedruckenden Etiketten abhängig machen. Ein Laserdrucker ist durchaus ein zuverlässiges und preiswertes Gerät, wenn es um den Druck einer begrenzten Anzahl von Etiketten geht. Für die professionelle Produktion großformatiger Etiketten mit hohen Ausgabemengen und gehobenem Qualitätsanspruch empfehlen wir jedoch einen Thermotransferdrucker. Der Vergleich hat gezeigt, dass dieser dem Laserdrucker sowohl in punkto Kosteneffizienz und Druckqualität, als auch in der mechanischen Belastbarkeit überlegen ist.

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Frank Hofmann

Autor bei Labelfox
Als einer der „alten Hasen“ der Branche liegt es mir sehr am Herzen, meinen Lesern stets relevante und aktuelle Informationen rund um die professionelle Kennzeichnung zu liefern. Der Etikettendruck ist mein Steckenpferd und bietet mir für die objektive Berichterstattung täglich neue Spielräume.

2 Antworten zu “Thermotransferdrucker im Vergleich zum Laserdrucker”

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