Der Barcode gilt als sicheres Mittel zur eindeutigen Kennzeichnung und Identifikation von Gütern und Teilfabrikaten in Handel, Logistik und Produktion.
Daher werden die vielseitigen Strichcodes gerne in sensiblen Arbeitsbereichen wie im Gesundheitswesen sowie zur Kennzeichnung von Gütern in der Industrie eingesetzt.
Doch so geschätzt und unabdingbar der Barcode in unserer Gesellschaft ist – in den falschen Händen kann er schnell als Mittel zum vorsätzlichen Ladendiebstahl missbraucht werden. Dies zeigte ein kürzlich bekannt gewordener Fall in Hamm.
Mann aus Bottrop scannte vorsätzlich den Barcode der preisgünstigeren Zeitschrift
Ein 47-Jähriger scannte an einer Selbstbedienungskasse vorsätzlich das falsche Barcode-Etikett, um eine Zeitschrift zum Preis eines günstigeren Magazins zu ergaunern. Das Essener Landgericht verurteilte den Angeklagten in erster Instanz wegen strafbarem Computerbetrug zu einer Geldstrafe von 100 EUR. Damit dürfte die erhoffte Ersparnis durch den Scan des günstigeren Magazins wohl hinfällig gewesen sein.
Im Revisionsverfahren befand das OLG schließlich, dass es sich tatsächlich um einen strafbaren Diebstahl handle. Denn der Mann habe letztendlich fremde Sachen weggenommen, um sich diese rechtswidrig anzueignen. Zu dem von ihm eingescannten Preis habe der Geschäftsführer die Zeitschriften zu keinem Zeitpunkt verkaufen wollen. Das absichtliche Scannen des falschen Barcodes diente dabei als „Voraussetzungen für eine vermögensmindernde Tat“.
Das Scannen des Barcode-Etiketts an der Selbstbedienungskasse
Die immer öfter eingesetzte Selbstbedienungskasse, bei der die Kunden den Barcode jedes Artikels am Barcode-Scanner selbst vorbeiführen, birgt trotz aller Vorteile und Sicherheitsvorkehrungen ein gewisses Risiko. Denn auch wenn mit Hilfe verschiedener Techniken weiträumig gesichert werden kann, dass der Kunde alle Produkte aus dem Einkaufswagen gescannt hat, so muss am Ende doch auch auf die Ehrlichkeit der Kunden und die Aufmerksamkeit des Personals gebaut werden.
Labelfox-Fazit
Der Barcode ist und bleibt eine sichere Kennzeichnungsmethode für Produkte und Fabrikate in allen Branchen und Unternehmensbereichen. Doch beim Einsatz von Selbstbedienungskassen sollte auf den korrekten Umgang mit den kleinen Stichcodes verstärkt geachtet werden. Zu groß scheint für manche Menschen die Verlockung, beim Scan der Artikel, das eine oder andere Produkt zu „übersehen“ oder „versehentlich“ falsch abzucannen.
Damit Fälle wie in Hamm auch weiterhin nicht unentdeckt bleiben, rät Labelfox allen Einzelhandels-Unternehmern, die eine Selbstbedienungskasse einsetzen:
„Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser.“