Kaum ein anderes Kennzeichnungsymbol begegnet uns so oft, wie der „Sicherheitschef“ unter den Verschlüsselungscodes – der Barcode. Denken Sie nur an das monotone Piepen an der Supermarktkasse oder schauen Sie sich einmal in den eigenen vier Wänden um! Der Barcode ist nahezu überall – und das ist auch gut so. Denn seine Funktion ist das eindeutige Kennzeichnen von Waren, Gütern und Teilfabrikaten aller Art!
Unternehmen können verschiedenste Barcodes mit einfachen Softwarelösungen erstellen und mittels professioneller Barcodedrucker auf das Produktetikett aufbringen. Die Zeichenfolge des Barcodes macht von nun an den Weg des entsprechenden Artikels vom Herstellungsprozess über den Versand bis hin zum Endverbraucher nachvollziehbar. Doch was bedeuten die unterschiedlich dicken Striche und Ziffern auf dem Barcode-Etikett konkret? Labelfox entschlüsselt den Barcode am Beispiel der GTIN-13!
Der nummerische GTIN-13 Barcode
Die GTIN-13 (Global Trade Item Number) ist eine einmalig zugewiesene Nummer, die auf der ganzen Welt von der GS1 (Global Standards One) vergeben und verwaltet wird. GTIN-13 Barcodes setzen sich aus 13 Ziffern zusammen. Die unterschiedlich dicken Striche und Freiräume symbolisieren die einzelnen Ziffern und teilen den Barcode in seine Abschnitte ein. Die frühere Bezeichnung EAN (European Article Number) ist noch immer ein verbreiteter Begriff. Die EAN wurde jedoch bereits im Jahr 2009 von der GTIN abgelöst.
Durch das Scannen des Strichcods mit einem Barcodescanner werden automatisch alle wichtigen Informationen des Produktes wie Preis, Herkunftsort und Gewicht abgerufen. Dem Barcode ist also zu verdanken, dass Supermarkt-Mitarbeiter nicht mehr jedes einzelne Produkt mit einem Preisschild oder anderen Informationsträgern versehen müssen. GTIN-13 Barcodes zeichnen sich durch ihre weltweite Gültigkeit und Einmaligkeit aus. Frei nach dem Motto „Eine Nummer, ein Produkt, weltweit“ können sie problemlos im internationalen Handel eingesetzt werden.
Zusammensetzung des GTIN-13 Barcodes
Die ersten beiden bzw. die ersten drei Ziffern der GTIN-13 bilden die so genannte Länderkennung. In der Bundesrepublik nutzt man hierfür beispielsweise die Ziffern 40 bis 43 sowie 440. Die Länderkennung darf jedoch nicht als Herkunftsnachweis des Produkts verstanden werden. Vielmehr erläutert sie, von welcher Vergabestelle aus die Zuweisung der Nummer stattfand. So kann es vorkommen, dass der Barcode eines in Deutschland gefertigten Artikels zum Beispiel eine französische Länderkennung aufweist, sofern die Nummer von einem französischen Standort aus vergeben wurde.
Nach der Länderkennung folgt die 4 bis 7-stellige Betriebsnummer oder Unternehmensnummer. Sie identifiziert das Herstellungsunternehmen eines Produktes und wird durch die anschließende, firmenindividuelle Artikelnummer des Produktes ergänzt.
Die letzte Ziffer ist die so genannte Prüfziffer. Durch ihre Ermittlung und Kontrolle können Eingabefehler bei der Barcode-Erstellung aufgedeckt und anschließend korrigiert werden.
Die Prüfzifferberechnung am Labelfox Beispiel-Barcode
Die Prüfziffer auf GTIN-13 Barcodes wird nach Modulo 10 berechnet. Dabei multipliziert man die ersten 12 Ziffern von rechts nach links abwechselnd mit 3 und 1. Die Ergebnisse werden addiert und anschließend die Differenz zum nächsten Vielfachen von 10 gebildet. Das Ergebnis der Subtraktion ist Ihre Prüfziffer.
Berechnungsbeispiel:
Die ersten 12 Ziffern des Barcodes: | 221156456666 |
Abwechselnde Multiplikation mit 3 und 1 von rechts nach links: | 1 3 1 3 1 3 1 3 1 3 |
Einzelergebnisse addieren: | 2+6+1+3+5+18+4+15+6+18+6+18 |
Summe vom nächsten Vielfachen von 10 subtrahieren: | 110 – 102 = 8 |
Prüfziffer lautet: | 8 |
Labelfox-Fazit
Kleine Kennzeichnungssymbole mit großer Aufgabe begegnen uns im Alltag öfter, als es uns bewusst ist. Der weltweit gültige GTIN-13 Barcode ist hierfür wohl das beste Beispiel. Denn hinter seinen scheinbar wirren Zeichen und Ziffern verbirgt sich die lange Geschichte des Produkts. Denken Sie einmal daran, wenn Sie das nächste Mal das vertraute „Kassenpiepen“ hören. 😉
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Carolin Steigenberger
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3 Antworten zu “Die Bestandteile des Barcodes am Beispiel der GTIN-13”
[…] Er ist ein numerischer Code und besteht aus 13 Ziffern. Die ersten beiden Ziffern bilden beim EAN-13 bzw. GTIN-13 die Landeskennziffer des Herstellers. An dritter Stelle ist die Betreibsnummer, welche zur […]
Das ist hilfreich. Jetzt habe ich das Konzept verstanden. Allerdings subtrahiert man die Zahl unter “Summe vom nächsten Vielfachen von 10 dividieren:”.
Vielen Dank – wir haben den Fehler korrigiert.