Im Jahr 2015 beschlagnahmte die deutsche Zollbehörde gefälschte Produkte im Wert von rund 132 Millionen Euro. Das geht aus der Bekanntgabe der Jahresbilanz 2015 der deutschen Zollverwaltung hervor. Ein immenser Betrag, der für ansässige Unternehmen jedes Jahr Milliardenschäden bedeutet.
Die Lösung: Fälschungssichere Produkte und Verpackungen, die ein Kopieren der Ware erschweren und im Ernstfall den Import von gefälschter Ware verhindern. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Artikel effektiv schützen und erklären Ihnen den Begriff der Produktpiraterie genauer.
Was bedeutet Produktpiraterie?
Produktpiraterie bedeutet im Allgemeinen, dass eine Marke oder ein Produkt kopiert wird und die gefälschten Produkte auf den Markt gebracht werden. Die Liste von Fälschungen ist lang: Parfums, Spielzeuge, Sonnenbrillen, Uhren und Kleidung bekannter Marken sind nur ein Teil der gefälschten Ware, die jedes Jahr nach Deutschland importiert wird. Meist kommen Nachbauten aus Fernost und nicht selten bringen sie neben wirtschaftlichem Schaden auch ökologische oder gesundheitliche Gefahren mit sich. Produktpiraterie kann daher in mehrere Arten aufgeteilt werden:
Sklavische Fälschung
- Wird sklavische Fälschung betrieben, bedeutet dies, dass das Originalprodukt genau kopiert wird. Die Fälschungen sind dabei kaum vom Original zu unterscheiden, da selbst Verpackung und Markenname exakt übernommen werden. Auch die Inhaltstoffe und Materialien sind oft identisch und bergen daher selten ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für den Verwender. Der Schaden betrifft hier vielmehr den Originalhersteller, der aufgrund gefälschter Produkte oftmals finanzielle Verluste verzeichnen muss.
Klassische Fälschung
- Bei der klassischen Fälschung wird auf die Originaltreue kaum Wert gelegt. Zwar werden Markenname und Verpackung des Artikels kopiert, um den Anschein eines Originalproduktes zu erwecken – das Produkt selbst besitzt aber meist nur minderwertige Qualität und kann zuweilen gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe besitzen. Hierin liegt das große Risiko, denn wird beispielsweise ein gefälschtes Spielzeug mit schädlichen Inhaltstoffen gekauft, können diese dem Kind schaden. Somit geht es bei der klassischen Fälschung nicht mehr nur um finanzielle Einbußen für das geschädigte Unternehmen, sondern um die Gesundheit des Nutzers. Aus diesem Grund sollten Sie beim günstigen Kauf von Markenartikeln immer darauf achten, dass Sie auch wirklich das Produkt bekommen, was die Verpackung verspricht. Meist können Sie klassische Fälschungen bereits am extrem niedrigen Preis erkennen.
- Plagiat
- Ein Plagiat liegt vor, wenn der Markenname der Ware direkt kopiert oder nur geringfügig verändert wird. Es liegt demnach eine Fälschung der Marke – und nicht zwingend des Produktes selbst – vor. Dies geht soweit, dass oft sogar Produkte unter einem Markennamen verkauft werden, die der Originalhersteller selbst nicht einmal anbietet.
Wie schütze ich meine Produkte vor Produktpiraterie?
Zunächst sollten Sie wissen, dass ein Fälscher kaum davon abgebracht werden kann, Ihr Produkt zu kopieren. Er muss das besagte Stück nur einmal legal erwerben und schon kann er es in allen Facetten nachbauen. Was Sie allerdings beeinflussen und verhindern können, ist der Import der Fälschungen. Jeder Import wird von der deutschen Zollbehörde überwacht. Sie müssen Ihre Produkte daher einzigartig machen, damit Zollbeamte die Fälschungen von Ihrer Originalware unterscheiden können.
Um das zu realisieren gibt es viele Möglichkeiten. So kann der Einsatz von Seriennummern eine Methode sein oder die Nutzung von fälschungssicheren Hologrammen auf der Verpackung. Besonders beliebt ist die Versiegelung mit speziellen Sicherheitsetiketten, die ein unerkanntes Öffnen der Verpackung verhindern. Sieht der Zollbeamte beim Öffnen der Verpackung, dass es kein Siegel gibt ist die Fälschung bereits erkannt.
Für diesen Zweck eignen sich manipulationssichere VOID-Etiketten, die beim Abziehen einen gut sichtbaren Schriftzug hinterlassen. Es ist unmöglich ein VOID-Etikett von der Verpackung zu ziehen, ohne Spuren zu hinterlassen. Fehlen besagte Spuren, weiß der Zollbeamte, dass es sich hierbei um keines Ihrer Produkte handelt und beschlagnahmt das besagte Stück. Eine weitere Möglichkeit sind individuell bedruckte Siegeletiketten aus Dokumentenfolie. Hierbei haftet das Etikettenmaterial so stark am Untergrund, dass es nicht in einem Stück abgelöst werden kann. Mein Tipp: Drucken Sie Ihr Logo oder einen Barcode auf das Siegeletikett und steigern Sie zusätzlich das Vertrauen in Ihre Originalprodukte.
Mithilfe von aufgedruckten Barcodes stellen Sie zudem eine lückenlose Zurückverfolgung der gesamten Lieferkette sicher. Nur wenn jeder Zwischenhändler eindeutig identifiziert werden kann, passiert die Ware den deutschen Zoll und die Verbreitung von Kopien aus Fernost wird verhindert.
Labelfox-Fazit
Ein Schutz Ihrer Ware vor Produktpiraterie ist zwar nicht vorgeschrieben, sollte aber unbedingt beachtet werden, um Verbraucher zu schützen und finanzielle Einbußen zu verhindern. Es gibt zahlreiche Maßnahmen Ihre Produkte vor Fälschung zu sichern. Die Versiegelung Ihrer Verpackungen mit VOID-oder Siegeletiketten sowie eine lückenlos verfolgbare Lieferkette durch die Verwendung von Barcodes machen Ihr Produkt einzigartig und schützen Ihre Kunden vor Kopien in minderwertiger Qualität.
Ein Tipp noch: Sollten trotz aller Vorsicht Fälschungen Ihrer Ware in Umlauf geraten, klären Sie die Öffentlichkeit darüber auf und helfen Sie Verbrauchern bei der Identifikation des Originalproduktes! So schützen Sie Ihr Unternehmen vor schlechter Presse und erhalten sich das Vertrauen Ihrer Kunden und Partner.