Die Etiketten sind gedruckt, die Druckbilder zufriedenstellend. Nun müssen Ihre Etiketten eigentlich nur noch verklebt werden. Woran die meisten dabei nicht denken: Auch der letzte Schritt Ihrer Etikettenproduktion hält seine Tücken bereit, denn oft schleichen sich kleine Lufteinschlüsse unter dem verklebten Etikett ein – und lassen Ihr gesamtes Werk unsauber und unordentlich wirken.
Wir haben uns auf die Suche nach der Ursache solcher Luftbläschen unter Ihren Etiketten gemacht und geben Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie Lufteinschlüssen in Zukunft entgegenwirken können.
Warum sind Lufteinschlüsse ein Problem?
Für viele Menschen ist ein kleiner Lufteinschluss unter einem Etikett nur ein Schönheitsfehler, den man getrost ignorieren kann. Was viele dabei nicht beachten: Langfristig können solche Einschlüsse die Klebkraft Ihres Etiketts beeinflussen und es nach einer gewissen Zeit sogar gänzlich vom Untergrund lösen. Gerade bei Maschinenkennzeichnung und anderen, dauerhaften Kennzeichnungen ist das ein Problem, denn eine solche Beschriftung soll auch nach Jahren noch alle wichtigen Informationen vermitteln.
Doch nicht nur für die Klebkraft des Etiketts stellt ein Lufteinschluss ein Problem dar. Auch der Einfluss auf die Optik Ihrer Kennzeichnung sollte nicht unterschätzt werden, denn diese trägt zu einem nicht zu vernachlässigenden Teil zur Kaufentscheidung Ihres Kunden bei. Sieht ihr potentieller Käufer dann ein unsauber verklebtes Etikett, überträgt er den – eigentlich unbedeutenden – Makel auf das gesamte Produkt und entscheidet sich vielleicht aufgrund dieser Unschönheit gegen den Kauf Ihrer Ware. Besonders bei hochpreisigen Produkten wie Elektronik verlieren Sie so das Vertrauen Ihres Kunden, sobald sein Blick auf das Etikett fällt – und all das nur wegen ein bisschen Luft unter Ihren Labels.
Wie entstehen Lufteinschlüsse?
Lufteinschlüsse unter Ihren Etiketten können auf zwei Arten entstehen: Zum einen kann es beim Verkleben der Etiketten zum physischen Einschluss von Luft kommen. Zum anderen können sie sich mit der Zeit ganz von alleine unter sauber verklebten Etiketten bilden.
Der erste Fall ist klar: Gerade bei großen Etikettenformaten ist es schwierig, diese ohne solche Einschlüsse zu verkleben. Wenn der Verklebeprozess dann noch unter Zeitdruck abläuft, gibt es kaum eine Möglichkeit die physikalische Entstehung der Luftbläschen auszuschließen.
Nicht so aber beim zweiten Fall. Wurde das Etikett sauber verklebt, ohne Luft unter dem Obermaterial einzuschließen, kann es nach einer gewissen Zeit trotzdem zu solchen Luftbläschen kommen. Der Grund dafür sind Gase, die mit der Zeit vor allem von Kunststoffoberflächen abgegeben werden. Diese sammeln sich unter dem luftundurchlässigen Etikettenmaterial und bilden die kleinen Bläschen.
Polycarbonate beispielsweise geben im Laufe Ihrer Verwendung kleine Mengen an Kohlenstoffdioxid und Wasser ab. Aber auch andere thermoplastische Kunststoffe „gasen“ mit der Zeit unvermeidbar aus. Temperaturen ab 50 °C beschleunigen diesen Vorgang sogar noch. Besonders tückisch ist außerdem, dass einige Kunststoffe erst Jahre nach der Herstellung mit dem Ausgasen beginnen. So kann es sein, dass Sie plötzlich Lufteinschlüsse unter Ihrer dauerhaften Kennzeichnung finden, obwohl diese schon seit Monaten oder Jahren in Verwendung ist und zuvor sauber aufgeklebt wurde.
Was kann ich gegen Lufteinschlüsse tun, die beim Verkleben entstehen?
Da physisch entstandene Lufteinflüsse einzig bei der Verklebung des Etiketts auftreten können, kann die Lösung auch nur hier zu finden sein. Etiketten müssen mit Vorsicht verklebt werden und es muss genau darauf geachtet werden, dass sich auch kein Bläschen unter das Etikettenmaterial schleicht. Leichter gesagt, als getan: Was bei kleinen Etiketten noch problemlos funktioniert, wird Ihnen bei großen Formaten nicht weiterhelfen. Und ist die Luft erst einmal unter Ihren Etiketten eingeschlossen, ist diese auch nur sehr schwer wieder zu entfernen. Sie sollten beim Verkleben also folgendes beachten:
Wenn Sie Ihre Etiketten per Hand verkleben, sollten Sie das Etikett nicht sofort vom Trägermaterial ablösen. Ziehen Sie das Trägermaterial stattdessen an nur einer Kante vom Etikett ab und platzieren Sie diese an der gewünschten Stelle. Lösen Sie nun das Trägermaterial Stück für Stück weiter ab und streichen Sie jedes Stück der freiwerdenden Klebefläche mit einem Rakel oder Ihrer Hand auf die Oberfläche. Arbeiten Sie am besten immer von der Mitte nach außen, nur so drücken Sie eventuelle Luftblasen heraus.
Auch bei der automatischen Verklebung Ihrer Etiketten muss einiges beachtet werden, damit Ihre Etiketten später nicht durch Lufteinschlüsse verunstaltet werden. Starre Verklebungsstempel aus plastischem Material helfen Ihnen hier nicht weiter. Sie sollten darauf achten, dass die Oberfläche Ihres Stempels aus elastischem, leicht nach außen gewölbtem Material besteht, das sich an die jeweilige Untergrundbeschaffenheit anpasst. So hat die Luft ausreichend Möglichkeit zur Seite hin zu entweichen und wird nicht unter dem Etikett eingeschlossen.
Gibt es einen Unterschied, wenn ich Papieretiketten oder Folienetiketten verklebe?
Vom Prinzip gelingt die Verklebung von Folien genauso leicht wie von Papieretiketten. Einen Unterschied kann der Untergrund machen, auf dem Sie Folienetiketten verkleben. Da Folie weitaus robuster ist als Papier, kommen die Labels auch oft im Außenbereich zur Anwendung. Verkleben Sie Folienetiketten nun auf glatten Oberflächen ist es wichtig, sie genau auszurichten. Profis benetzen den Untergrund häufig mit ein paar Tropfen Wasser gemischt mit Geschirrspülmittel. So kann der Kleber des Etiketts zunächst auf der Oberfläche “schwimmen” und Sie können das Etikett genau in Position bringen. Anschließend drücken Sie das Wasser mit festem Druck unter dem Etikett hervor.
Was kann ich gegen chemische Lufteinschlüsse tun?
Es gibt zwei Möglichkeiten, chemischen Lufteinschlüssen entgegenzuwirken. Sie können zum Beispiel von der Verklebung von Kunststoffoberflächen absehen und stattdessen auf Metall- oder andere nicht ausgasende Untergründe ausweichen. Gerade bei Maschinen und Anlagen, die nur teils mit Kunststoff ausgekleidet sind, gibt es oftmals eine Metalloberfläche, die sich ebenso gut für die Verklebung Ihrer Etiketten eignet.
Ist die Verklebung auf einem anderen Untergrund allerdings keine Alternative, müssen Sie auf spezielle Etikettenmaterialien und Klebstoffe umsteigen, die der Luft die Möglichkeit zum Entweichen geben. Sogenannte mikrostrukturierte Klebstoffe, mit kleinen Luftkanälen, können hier Abhilfe schaffen.
Auch eine luftdurchlässige Kombination aus Obermaterial und Klebstoff (Papieretiketten beispielsweise) kann hier schon die Lösung des Problems sein. Die kleinen Gasmengen können problemlos durch das Material entweichen und eine Bildung von sichtbaren Luftbläschen wird somit direkt verhindert. Und sollte sich doch einmal etwas Luft unter Ihrem Etikett befinden, können Sie diese problemlos auch im Nachhinein noch herausstreichen.
Labelfox-Fazit
Sauber gedruckte Etiketten sind zwar unverzichtbar – aber leider noch nicht alles, was Sie für eine optisch einwandfreie Kennzeichnung benötigen. Kleine Lufteinschlüsse können sich auch im Letzten Schritt Ihrer Etikettenproduktion noch einschleichen und Ihr gesamtes Werk unsauber und unordentlich wirken lassen.
Achten Sie also beim Verkleben Ihrer Etiketten immer auf die richtige Technik und bringen Sie Ihre Etiketten eher auf Metall und anderen nicht ausgasenden Oberflächen auf. Falls Sie Ihre Etiketten dennoch auf einer Kunststoffoberfläche verkleben müssen, empfehlen wir Ihnen nach Möglichkeit luftdurchlässige Papieretiketten, die einen chemischen Lufteinschluss dauerhaft verhindern.
Eine Antwort zu “Lufteinschlüsse beim Verkleben von Etiketten – Was Sie dagegen tun können”
Meine Oma möchte sich Haftetiketten drucken und auf Einmachgläser kleben. Daher habe ich ihre Tipps als sehr hilfreich empfunden. Es ist eine gute Vorgehensweise, das Trägermaterial nur Stück für Stück abzuziehen.