In keinem Bereich müssen Etiketten so strengen Anforderungen gerecht werden wie im Gesundheitswesen. Der Grund ist naheliegend: Ist ein Arzneimittel oder eine Laborprobe nicht richtig gekennzeichnet, kann dies die Gesundheit eines Menschen akut gefährden oder wichtige Testergebnisse verfälschen.
Gerne werden für die medizinische Kennzeichnung sogenannte kryogene Etiketten verwendet, die extrem niedrigen Temperaturen standhalten, unter denen biologische Proben gelagert werden müssen. Doch was sind kryogene Etiketten eigentlich? Welche Anforderungen müssen sie erfüllen und wie bedruckt man Labor- und Pharmaetiketten richtig?
Labelfox beleuchtet die korrekte Laborkennzeichnung und beantwortet die wichtigsten Fragen zu kryogenen Etiketten.
Was sind kryogene Etiketten?
Das Wort „kryogen“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Eis“ oder „Frost“. Kryogene Gegenstände oder Prozesse haben also etwas mit extrem niedrigen Temperaturen zu tun. Im Grunde sind kryogene Labels nichts weiter als Tiefkühletiketten, die mit einem speziellen Klebstoff für bis zu -200° C gerüstet wurden. Sie zeichnen sich speziell dadurch aus, dass die Verklebungstemperatur weit unter dem Gefrierpunkt liegt. Normale Etiketten könnten bei so niedrigen Temperaturen nicht haften und eignen sich somit nicht für Ihre kryogenen Prozesse im Labor.
Wofür werden kryogene Etiketten verwendet?
Kryogene Etiketten trifft man im Gesundheitswesen, im pharmazeutischen Bereich sowie überall dort an, wo es besonders wichtig ist, spezielle Präparate oder Proben bei extrem niedriger Temperatur zu lagern. Hier, im medizinisches Sektor, reicht es oft nicht aus, ein organisches oder chemisches Präparat einfach bei gängigen -10°C bis -40°C einzufrieren. Denn um wirklich jede biologische Aktivität vollständig abzustoppen, muss die Probe auf mind. -130°C heruntergekühlt werden – sie wird kryogenen Temperaturen ausgesetzt! Nur so können Blut, Gewebe, Impfstoffe oder Arzneimittel für längere Zeit aufbewahrt werden.
Ein oft genutzter Stoff, der sich für die Schaffung kryogener Temperaturen eignet, ist der Flüssigstickstoff. Allerdings liegt die Siedetemperatur des Stickstoffes bei -196° C – eine Schlüsseltemperatur für kryogene Labels. Etiketten, die bei dieser Temperatur nicht mehr am Laborgefäß haften, sind daher für die Kennzeichnung biologischer Proben unter kryogenen Bedingungen nicht zu empfehlen.
Welche Eigenschaften muss ein kryogenes Etikett besitzen?
Neben der Widerstandskraft gegen extreme Temperaturen müssen kryogene Etiketten noch andere Eigenschaften aufweisen:
Medizinische Proben werden oft in kleinen Reagenzgläsern und Phiolen aufbewahrt, die keinen großen Durchmesser besitzen. Um die Proben trotzdem sicher zu kennzeichnen, muss das Etikettenmaterial besonders flexibel sein. Steife Etiketten sind nicht für enge Radien geeignet und haften nicht zuverlässig auf dem gebogenen Untergrund. Wir empfehlen kryogene Etiketten aus Vinyl, Polyester oder Polypropylen. Achten Sie hierbei allerdings darauf, dass auch flexible Materialien versteifen können, wenn sie zu dick ausgestanzt werden. Verwenden Sie dünne Etiketten und sorgen Sie so für eine ausreichende Flexibilität beim Etikettieren in kryogener Umgebung.
Wie bedrucke ich Laboretiketten richtig?
Die wichtigste Eigenschaft eines jeden Etiketts ist die Lesbarkeit – so auch bei kryogenen Etiketten. Der Aufdruck darf weder verwischt noch zerkratzt werden, damit die Beschriftung auch nach langen Lagerzeiten noch gut lesbar bleibt.
Um dieser Anforderung gerecht zu werden, sollten die Labels mit einem Thermotransferdrucker bedruckt werden. Welches Gerät Sie nutzen – Desktopklasse, Midrange oder High Performance – hängt mit der gewünschten Etikettenstückzahl pro Tag zusammen und hat auf die Druckergebnisse keinen direkten Einfluss. Auch die Druckauflösung von 200 dpi ist für eine gute Lesbarkeit der Laboretiketten absolut ausreichend. Wollen Sie Ihre Präparate allerdings mit feinen Linien oder Grafiken versehen, sollten Sie zu einem 300 dpi-Gerät greifen.
Neben kryogenen Etiketten ist auch die Wahl des Thermotransfer-Farbbandes(auch Thermotransferfolie genannt) von großer Bedeutung für die Qualität Ihrer Laborkennzeichnung. Ein beständiges Harz-Farbband bringt Ihre Beschriftungen auch nach mehrmaligem Einfrieren und Auftauen noch gut erkennbar zur Geltung. Es eignet sich für das Bedrucken glatter Kunststoffoberflächen, wobei sich das Druckbild auch durch Abrieb, kratzen und Feuchtigkeit nicht vom Etikett zu lösen lässt.
Labelfox-Fazit
Kryogene Etiketten sind Hochleistungsetiketten, die jeder noch so niedrigen Temperatur standhalten und somit für die speziellen Anforderungen in Laboren, Krankenhäusern und Forschungseinrichtungen geeignet sind.
Beachten Sie allerdings, dass kryogene Etiketten nur für extrem niedrige Temperaturen ausgelegt sind. Für Heißluft-Sterilisationen oder andere Verfahren, bei denen das Präparat über 90°C erhitzt wird, ist das Obermaterial aus Kunststoff nicht geeignet. Ein geschmolzenes Etikett nutzt Ihnen schließlich nicht viel mehr als eine fehlende Kennzeichnung. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob die von Ihnen gewählten Etiketten für Ihre verwendeten Prozesse taugen, genügt ein kurzer Blick in das zugehörige Datenblatt. Dort sehen Sie auf einen Blick, was Ihr Etikett aushält und wofür es nicht geeignet ist.
Für alle kryogenen Anwendungen empfehlen wir Ihnen die Z PolyPro 8000T Cryocool Etiketten von Zebra. Diese extrem stark klebenden Polypropylen-Etiketten haften bei -196°C und eignen sich somit hervorragend für die Lagerung in Flüssigstickstoff.
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