Ob auf Obst, Gemüse oder Kleidung. Sie kleben überall und wir benutzen sie jeden Tag, denn ohne die schwarz-weißen Strichcodes ist der Alltag kaum noch vorstellbar.
Genauso ergeht es George Laurer, wenn er mit seiner Frau einkaufen geht.
Was aber keiner weiß: Er ist der Erfinder des berühmten Strichcodes!
Die Anfänge des Barcodes: Woodlands Bullauge
Alles begann mit einem Ingenieur namens Norman Joseph Woodland. Im Jahr 1948 kam ihm am Strand von Miami eine Idee: Er dachte sich ein ringförmiges Symbol aus – der Barcode in Form eines Bullauges! Dieser sollte scannbar sein und Nummern zur Datenerfassung an einen Computer liefern können. Woodlands Bullaugen führten jedoch nicht zum erhofften Durchbruch, denn die Scanner für die „Bullaugen“ waren noch immer viel zu teuer. Nur die Eisenbahnindustrie experimentierte mit einem System namens „KarTrak“. Sie nutzten seine Barcodes um Wagons zu verfolgen. Diese wurden jedoch in den frühen 70er Jahren wieder abgeschafft.
UPC – Universeller Produkt Code
1973 schließlich, beschloss eine Gruppe von Supermarkt-Direktoren ein landesweites Ausschreiben an 14 verschiedene Firmen zu senden. Sie suchten noch immer ein Symbol, das eine automatische Erfassung von Produkt- und Warendaten ermöglichen und die Warteschlangen an den Kassen verringern würde. Zu der Zeit wurde George Laurer bei IBM (International Business Machines Corporation) mit der Aufgabe betraut, Woodlands Bullauge umzusetzen. Eine entsprechende Lösung rückte für ihn jedoch in weite Ferne, weshalb er sich dazu entschloss ein eigenes Symbol zu kreieren.
Der rechteckige UPC („Universeller Produkt Code“) entstand. Dieser bot nun auf wesentlich kleinerer Fläche mehr Platz für die scannbaren Daten. Daher konnte der UPC problemlos erstmals am 19. Juni 1974 auf einer Wrigleys Kaugummi Verpackung abgedruckt werden. Er ersparte seinen Verwendern von da an hohe Verwaltungskosten. Heute noch sorgt der UPC für ein blitzschnelles Scannen an der Kasse, im Warenversand, der industriellen Produktion und vielen weiteren Bereichen. Dennoch dauerte es noch beinahe 30 Jahre bis im Jahr 2000 große Discounterketten, wie zum Beispiel Aldi-Süd, die ersten Scanner-Kassen einführten. Der Markt Aldi-Nord zog sogar erst im Jahr 2003 nach und arbeitete bis dahin weiter mit einem eigenen Produktnummernsystem, wobei die Daten aufwendig von Hand in die Kasse eingegeben werden mussten.
Heute können wir selbst mit unserem Handy QR- Codes scannen. Kaum vorstellbar, dass früher eine 500 Watt Birne für so einen „einfachen“ Scan gebraucht wurde!
Verschwörungstheorie: Die Zahl der Bestie in jedem Barcode
Einige Leute glauben an folgende Verschwörungtheorie: In jedem Barcode soll der Teufel stecken, da die Zahl der Bestie (666) in codierter Form enthalten ist. Dies stimmt so natürlich nicht und hat stattdessen einen rein technischen Hintergrund!
Tatsächlich weist jeder EAN-Strichcode drei längere Doppelstriche auf, jeweils zwei rechts, zwei links und zwei in der Mitte. Diese Linien sollen, der Theorie folgend, die Zahl 6 codieren. Da der Strichcode jedoch ein klassischer Binärcode ist, ergeben die Doppelstriche am Anfang und am Ende es Codes den Wert „101“ und jene in der Mitte den Wert „01010“. Demnach handelt es sich hier also nicht um die gleiche, codierte Zahl. Die eigentliche Funktion dieser Linien ist übrigens die Einteilung und Begrenzung des Barcodes! Nichts von alldem hat also etwas mit dem okkulten Aberglauben zu tun.
Labelfox-Fazit:
Hätten wir keine Barcodes, müssten wir bei jedem wöchentlichen Einkauf stundenlang an der Supermarktkasse anstehen und warten, bis die hoch konzentrierte Kassiererin jede Produktnummer einzeln in ihr System eingegeben hat. Die Produktion, Weiterverarbeitung und Lieferung von Waren würde eine lange Zeit in Anspruch nehmen und extrem fehleranfällig und ungenau von statten gehen.
Umso unglaublicher ist es, wie lange wir tatsächlich auf den Barcode warten mussten!
Achten Sie einmal beim nächsten Einkauf darauf, wo Sie die hilfreichen, schwarz-weißen Stiche überall entdecken! Und sollte es an der feierabendlichen Supermarktkasse doch einmal etwas länger dauern, dann stellen Sie sich vor, wie wohl eine Welt ohne unseren Freund, den Barcode, aussehen würde. Labelfox sagt: „Danke, George Laurer, für eine enorme Zeitersparnis in vielen Lebenslagen.“