Der „Tag gegen Lärm – International Noise Awareness Day“ ist eine Aktion der Deutschen Gesellschaft für Akustik (DEGA) und wird vom Arbeitsring Lärm der DEGA (ALD) und den DEGA-Fachausschüssen „Lärm: Wirkungen und Schutz“ und „Hörakustik“ organisiert.
Er findet seit 1998 einmal jährlich im April statt. Das Datum ist am „International Noise Awareness Day“ in den USA angelehnt, um die Aktion weltweit am selben Tag stattfinden zu lassen. Derzeit betieligen sich in Europa u.a. Österreich, Schweiz und Spanien.
Mit dem Tag gegen Lärm informiert die DEGA in Deutschland die Öffentlichkeit über Lärm, seine Ursachen und dessen gravierende Auswirkungen. Diesmal nimmt der Tag gegen Lärm insbesondere die Problematik der zunehmenden „Verlärmung“ und den Erhalt ruhiger Gebiete unter die Lupe. Daneben wird aber auch die „Geräuschumwelt von Kindern“ in diesem Jahr wieder ein Schwerpunkt sein.
Über 200 Schulkinder aus Berlin werden die Möglichkeit haben, sich mit Geräuschen und dessen Wirkungen auseinanderzusetzen. Diese Aktion wird in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Normung (DIN) durchgeführt und dieses Jahr von großer Bedeutung sein. Die 10 Berliner Schulen, die am Tag gegen Lärm 2013 den Lärmkoffer „Lärmdetektive – Dem Schall auf der Spur“ erhalten haben, werden über die einjährige Arbeit mit dem Lärmkoffer berichten.
Der Schienenverkehrslärm und die Lärmaktionsplanung werden außerdem in verschiedenen Aktionen eine wichtige Rolle spielen.
Was ist Lärm?
Das, was als Lärm empfunden wird, ist zunächst vom Geräusch selbst abhängig, d.h. die physikalischen Größen des Geräusches (Frequenz, Schalldruckpegel) haben Einfluss auf die Wahrnehmung jedes einzelnen.
Insgesamt kann man den Lärm jedoch nicht als physikalische Größe, sondern als einen „sozialen Begriff“ bezeichnen. Grund dafür ist das zusätzliche subjektive Empfinden des Menschen, der verschiedene Geräusche unterschiedlich beurteilt. Zum einen spielt bei der Wahrnehmung die aktuelle Situation, in der sich der Betroffene befindet oder seine momentane Tätigkeit eine Rolle. Zum anderen ist das Lärmempfinden jedes einzelnen Menschen anders, so dass die verschiedensten Geräusche und deren Pegel vom Hörenden subjektiv in unterschiedlicher Weise eingestuft werden. Lärm ist deshalb mit physikalischen Geräten vorrangig nicht messbar. Allgemein ist daher auch kaum eine Grenze zwischen angenehmen und störenden Geräuschen festzulegen.
(Quelle: Broschüre „Lärm im Alltag“)
Lärm in der Arbeitswelt
Ein einmal geschädigtes Gehör regeneriert sich nicht mehr. Darauf weist die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) anlässlich des am 30. April 2014 stattfindenden „Tag gegen Lärm“ hin. In Deutschland sind etwa vier bis fünf Millionen Beschäftigte Gefährdungen ihrer Sicherheit und Gesundheit durch Lärmeinwirkungen ausgesetzt. Die Berufskrankheit „Lärmschwerhörigkeit“ gehört – trotz erheblicher Präventionserfolge – weiterhin zu den häufigsten anerkannten Berufskrankheiten.
“Ziel der Präventionsarbeit von Berufsgenossenschaften und Unfallkassen ist es, den Lärm zu vermeiden oder zumindestens stark zu reduzieren“, erklärt Dr. Walter Eichendorf Stellvertrender Hauptgeschäftsführer der DGUV. „Das machen wir nach dem sogenannten TOP – Prinzip (Technik, Organisation und Person). Zuerst wird durch technische Maßnahmen versucht den Lärm zu vermindern. Nur dort, wo dies nicht möglich ist, da greifen organisatorische Regelungen oder last but not least die Persönliche Schutzausrüstung. Zu den personenbezogenen Maßnahmen gehört an erster Stelle das Tragen eines Gehörschutzes.”
Der Arbeitgeber sollte außerdem über eine korrekte Kennzeichnung mit entsprechenden Sicherheitskennzeichen, wie mit dem Gebotszeichen „Gehörschutz benutzen“ auf die Gefahren, die das Gehör beeinträchtigen, hinweisen.
Gebotszeichen zeigen, welche Schutzmaßnahmen an den entsprechenden Arbeitsplätzen eingehalten werden müssen und schreiben ein bestimmtes Verhalten verbindlich vor. Durch Anbringen solcher Gebotszeichen können Gefahren bei der Arbeit zusätzlich verringert werden.
Mitmachen: 15 Sekunden Ruhe am Tag des Lärms
Kontrollieren Sie sich selber bezüglich des Lärmes, den Sie verursachen. Machen Sie mit bei „Ein Tag gegen Lärm – International Noise Awareness Day“, indem Sie die „15 Sekunden Ruhe” an diesem Tag um 14.15 Uhr beachten und möglichst viele Ihrer Bekannten auch davon überzeugen, dies zu tun.
via: Tag gegen Lärm