Desktop-Etikettendrucker können im Krankenhaus Leben retten


Patientenarmbänder mit Barcode
Quelle: http://www.zebra.com/id/zebra/na/en/index/de/products/printers/laser-thermal-wristbands.html
Was anfangs noch ein scheinbar kleines Missgeschick war, kann sich später als ein großer Fehler mit fatalen Folgen herausstellen. Genau diese „kleinen Missgeschicke“ scheinen sich in den Krankenhäusern weltweit zu einem echten Problem zu entwickeln. Durch falsche Patientenidentifikation kommt es immer häufiger zu Fehlern bei der Verabreichung von Medikamenten oder bei Bluttransfusionen. Behandlungs- und Kunstfehler zählen inzwischen zu den zehn häufigsten Todesarten in Krankenhäusern. Pro Jahr gibt es allein in Deutschland circa 19 000 Todesfälle durch Behandlungsfehler, die vermieden hätten werden können.
(Quelle: AOK Krankenhaus-Report 2014)

Doch dem soll jetzt ein Ende gesetzt werden. Durch einen Barcode-Aufdruck auf Patientenarmbändern per Desktop-Drucker kann eine neue und vor allem zuverlässige Identifikation der Patienten gewährleistet werden. Auf den speziellen Armbändern finden sich persönliche Daten (Vor- und Nachname, Geschlecht, Geburtsort, Geburtsdatum, Steuerkennziffer) sowie Angaben zur Gesundheit wieder (persönliche Allergien, von Patienten eingenommene Medikamente, bereits bestehende Erkrankungen etc.). Die Patientendaten auf dem Barcode können dann vom Krankenhauspersonal mittels Scanner ausgelesen werden.

Patientenidentifikationsarmbänder im Test

Bei einem bereits durchgeführten dreimonatigen Einsatztest wurden mehr als 68 000 Armbänder verwendet und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Von den Patienten wurden sie mit hoher Zustimmung entgegengenommen und auch die Mitarbeiter des Krankenhauses gaben an, dass die Armbänder besonders nützlich zur Patientenidentifizierung waren. Während der Erprobung seien außerdem 220 Verwechslungen verhindert worden – darunter 30 Fälle, bei denen das Blut falsch transfundiert worden wäre und sogar 24 chirurgische Fehler konnten verhindert werden.

Patientenidentifikationsarmbänder in der Praxis

Wenn der Patient im Krankenhaus aufgenommen wird, muss er wie bisher ein Anmeldeformular ausfüllen. Jetzt ist es aber so, dass die angegebenen Daten nicht wie bisher nur auf dem blanken Zettel stehen bleiben. Die Informationen werden in einem Zug mit einem Desktop-Etikettendrucker direkt auf das Armband gedruckt. Dadurch sind handschriftliche oder getippte Einfügungen und Aufkleber hinfällig, was viel Zeit spart.

Die Patienteninformationen können in Form eines Barcodes oder als RFID-Tags kodiert werden. Es können außerdem zwei Identifizierungsmerkmale, wie z.B. eine Identifizierungsnummer, der Patientenname oder ein anderes personenbezogenes Identifizierungsmerkmal, verwendet werden.

Der Patient bekommt das neu erstellte Armband um sein Handgelenk befestigt und ist nun jeder Zeit identifizierbar. Während seines Aufenthalts können die Pfleger und Ärzte so die nötigen Informationen, wie zum Beispiel die Blutgruppe oder bisherige Erkrankungen, erhalten. Dazu müssen Sie lediglich mit einem Scanner die abgedruckten Codes auf den Patientenarmbändern abscannen und auslesen, wodurch eine angenehme und praktische Patientenidentifikation gewährleistet ist. Mittlerweile setzt sich die Verwendung von RFID-Tags durch, da diese selbst durch Decken oder Kleidung gescannt werden können. So wird der sonst störende Scan-Vorgang auch für den Patienten angenehmer.

Die Druckbilder sollten möglichst hochwertig, langlebig sowie unter anderem resistent gegenüber Alkohol, Wasser, Seife, Feuchtigkeit und Röntgenstrahlen sein. Dadurch werden beschädigte oder unleserliche Armbänder sowie Identifikationsfehler vermieden. Für einen optimalen Druck eignen sich schon kleine Desktop-Etikettendrucker mit Thermodirektdruckverfahren. Desktop-Drucker sind durch die geringen Maße sehr platzsparend und können deshalb ideal auf dem Schreibtisch, in kleineren Büros oder in Labors eingesetzt werden. Auch mobile Drucker sind mittlerweile so leistungsstark, dass sie für Anwendungen in Kliniken in Frage kommen. Der Einsatz der tragbaren Geräte gestaltet den Druck von Etiketten mit Patienten-Daten noch einmal flexibler und ohne ein stationäres Gerät möglich.

Da Patienten-Daten viel über einen Menschen preisgeben, fallen diese unter das Persönlichkeitsrecht und bedürfen eines besonderen Schutzes. Um diese sensiblen Daten gemäß Datenschutzrecht zu schützen, enthalten die Armbänder meist nur Name, Vorname, Geburtstag und die Patientennummer und sind im Normalfall so klein gedruckt, dass sie von Mitmenschen nicht gelesen werden können. So sind sie vor den Augen Dritter geschützt und können nur mit den nötigen Berechtigungen über das Gesundheitsinformationssystem des Krankenhauses abgerufen werden. Ein unautorisierter Zugriff ist praktisch nicht möglich. Auch die US-amerikanische HIPAA-Datenschutzanforderung ist dadurch erfüllt, dass es die Möglichkeit von zwei Identifizierungsmerkmalen gibt.

Auch am Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum wurden die neuen Armbänder mit Barcode eingeführt und verbessern nun die Patientensicherheit. Insgesamt 13 Zebra Etikettendrucker sind dort bereits im Einsatz.

Bei einer weiteren Studie, dieses Mal in Kanada, kam heraus, dass sich unter Verwendung des Barcode-Armbandes die Anzahl der Fehlerquote um 42% verringerte.

Und auch in Großbritannien sind die modernen Armbänder in Krankenhäusern schon weit verbreitet und erhöhen hier den Sicherheitsaspekt bei der Medikamentenverabreichung und bei Bluttransfusionen. Entnimmt man einem Patienten Blut, kann man dieses mit einem platzsparenden Desktop-Drucker noch direkt am Krankenbett beschriften. Die Daten des Armbands werden dabei direkt auf das Etikett übertragen und beugen so Flüchtigkeitsfehlern vor.

Ein weiteres gutes Beispiel für den Einsatz von Desktop-Etikettendruckern ist der Operationssaal. Hier können z.B. auch die Instrumentenschalen und die restliche Ausrüstung etikettiert werden, während beim Patiententransporten noch während der Fahrt ins Krankenhaus ein Identifizierungsbändchen gedruckt und dem Kranken angelegt werden kann.

Aus finanzieller Sicht gesehen

Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist der finanzielle Aspekt. Fehler führen zu höheren Versicherungsgebühren, Zahlungen an die Geschädigten, zu vergeudeten Medikamenten und natürlich auch zu zusätzlicher Arbeit. Dies sind alles Kostenpunkte, die man mit dem Barcode-Amrband vermeiden und an anderer Stelle sinnvoller investieren kann.

Labelfox-Fazit

  • mehr Sicherheit bei der Patientenbetreuung
  • Zeitersparnis bei der Beschriftung im schnellen Thermodirektdruck
  • Kostenersparnis durch den Wegfall unnötiger Dokumente und Etiketten sowie durch verringerte Fehlerquoten

All diese und viele weitere Punkte sprechen für das Barcode-Armband zur Patientensicherheit. Denn mehr Sicherheit bedeutet in einem Krankenhaus nicht nur mehr Ordnung, sondern auch mehrere Leben, die gerettet werden können und letztendlich auch mehr Geld, das für die Gesundheit der Patienten zur Verfügung steht.

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Carolin Steigenberger

Autorin bei Labelfox
Ich bin extrem neugierig und möchte nie auslernen, was mir in meinem Beruf natürlich oft zu Gute kommt. Als Bloggerin für die Kennzeichnungsbranche macht es mir Spaß, scheinbar eintönige Themengebiete und Sachverhalte von immer neuen, spannenden Seiten zu beleuchten.

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